Management und Vernetzung der Gelbbauchunkenvorkommen in Westthüringen

Das Projekt basierte auf den Vorarbeiten und Erkenntnissen aus den beiden vorangegangenen Projekten "Sofortmaßnahmen für die Gelbbauchunke in Westthüringen" und "Maßnahmen zum Schutz der Gelbbauchunke in Westthüringen".  

Sechseckiges Schauterrarium auf Betonsockel mit Wasser- und Landteil im Wildkatzendorf Hütscheroda
Am Waldrand ausgebackerte Mulden zur Entstehung von Kleinstgewässern in deren Umfeld die Vegetation entfernt wurde
Projektlaufzeit:
Juli 2022 bis Dezember 2024

Projektziel:
Habitatmaßnahmen für die Gelbbauchunke und Erhaltungszucht zur Wiederansiedlung der Gelbbauchunke

Ziele des Projekts

Das Projekt hatte das Ziel, die guten Lebensraumbedingungen für die Gelbbauchunke durch Habitatmaßnahmen weiter aufrecht zu erhalten und weiterzuentwickeln. Historisch war die Gelbbauchunke in Westthüringen aber deutlich weiter verbreitet als heute. Daher ist es auch ein Anliegen des Projekts, mit der Wiederansiedlung der Art in ehemaligen Vorkommensgebieten zu beginnen. Mit der Umsetzung von Maßnahmen an Entwässerungsgräben und Fließgewässern sollten die Bestände der Gelbbauchunke vernetzt werden. Zudem sollten die Bestände der Gelbbauchunke hinsichtlich ihrer Größe und ihres Zustandes wissenschaftlich untersucht werden.

Vorgehen und Inhalte

17 Habitatmaßnahmen wurden in Abstimmung mit den Behörden, den Eigentümern und Nutzern umgesetzt, um die Lebensräume der Gelbbauchunke zu pflegen, zu entwickeln und zu vernetzen:

  • Entnahme von Gehölzen
  • Anlage von Rohbodenflächen
  • Anlage von Kleinstgewässern
  • Etablierung einer Beweidung mit Rindern und Pferden an einem Standort
  • Anlegung von Kolken in Gräben und Bächen an drei Standorten

Für die Wiederansiedlung der Gelbbauchunke wurde eine Erhaltungszucht aufgebaut. Hierfür entstand am Wildkatzendorf Hütscheroda ein Freilandterrarium und die Erhaltungszucht startete. Hier wurden adulte Gelbbauchunken gehalten und deren Nachkommen für die Wiederansiedlung verwendet. In den Gebieten, in denen die Art wieder angesiedelt werden sollte, wurden die Lebensräume durch Habitatmaßnahmen wieder in einen günstigen Zustand gebracht. In diesen Gebieten wurden dann die Gelbbauchunken ausgesetzt. Die Wiederansiedlung soll auch in den nächsten Jahren fortgeführt und deren Erfolge überprüft werden.

In 2023 wurde eine Fang-Wiederfang Untersuchung durchgeführt. Dabei wurden die Bestände der Gelbbauchunke erfasst. Die Untersuchung ergab, dass sich die meisten Bestände deutlich vergrößert haben. Zwei Bestände bestehen aber weiterhin nur aus sehr wenigen Individuen, die weiterer Aufmerksamkeit bedürfen.

Projektträger.

Wildtierland Hainich gGmbH

Projektpartner.

Hier investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete.

Förderer:
Ansprechpartner*in:
Martin Burmeister

Amphibienprojekte

Telefon:
036254851186
E-Mail:
burmeister@wildtierland-hainich.de