Lebensraum für gefährdete Amphibienarten verbessern
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Die Wildtierland Hainich gGmbH mit ihrer Natura 2000-Station Unstrut-Hainich/Eichsfeld und die Heinz Sielmann Stiftung haben am 19. November 2025 mit mehreren Landschaftspflegemaßnahmen südlich von Brehme begonnen. Auf einer rund ein Hektar großen Feuchtwiese werden Lebensräume für Amphibien gestaltet.
Die auf der Eigentumsfläche der Heinz Sielmann Stiftung bereits vorhandenen Kleingewässer werden dazu mithilfe eines Baggers entschlammt und von Gehölzen befreit. Zusätzlich sollen zwei bis drei neue Kleinstgewässer angelegt werden. „Ohne diese wichtigen Pflegemaßnahmen würden die Gewässer verlanden und als Lebensraum verloren gehen. Wir gehen bei den Arbeiten möglichst behutsam vor. Der Aushub verbleibt auf der Fläche und wird gezielt eingesetzt, um die Landschaft noch attraktiver für die dort lebenden Tiere und Pflanzen zu machen“, betont Projektleiter Martin Burmeister von der Wildtierland Hainich gGmbH. Die Gewässerpflege wird über das Projekt „Förderung der FFH-Arten Gelbbauchunke, Europäischer Laubfrosch und Nördlicher Kammmolch“ finanziert.
Darüber hinaus bekommen die auf der Fläche wachsenden Kopfweiden durch die Heinz Sielmann Stiftung einen Pflegeschnitt. Alte Kopfweiden sind ökologisch bedeutende Lebensräume für zahlreiche Baumhöhlenbewohner und Insektenarten und müssen durch fachgerechte Pflege langfristig erhalten werden. „Die Feuchtwiese bei Brehme ist ein wertvoller Trittstein in Sielmanns Biotopverbund Grünes Band Eichsfeld-Werratal. Mit den geplanten Maßnahmen optimieren wir nicht nur gezielt Lebensräume für Amphibien, sondern darüber hinaus für viele weitere Arten wie zum Beispiel Libellen, die auf strukturreiche, naturnahe Gewässer angewiesen sind“, erklärt Dr. Maude Erasmy, zuständige Gebietsbetreuerin für Sielmanns Biotopverbund Grünes Band bei der Heinz Sielmann Stiftung.
Sielmanns Biotopverbund Grünes Band Eichsfeld-Werratal
Auf 130 Kilometer zwischen den Nationalparks Harz und Hainich erstreckt sich Sielmanns Biotopverbund Grünes Band Eichsfeld-Werratal entlang des Nationalen Naturmonuments „Grünes Band“. Er bildet den Verlauf der einstigen innerdeutschen Grenze nach, wo durch die jahrzehntelange Sperrzone ein einzigartiges Refugium für Tiere und Pflanzen entstand.
Um Fluchtverstecke zu reduzieren, wurde die einstige Grenzregion zu DDR-Zeiten künstlich offengehalten. Entlang des Grenzverlaufs siedelten sich daher vor allem auf Offenland spezialisierte Arten an. In Sielmanns Biotopverbund Eichsfeld-Werratal leben heute noch rund 340 bundesweit gefährdete oder bedrohte Tier- und Pflanzenarten, darunter das Schwarzkehlchen und die Streifen-Pelzbiene. Die Heinz Sielmann Stiftung unternimmt auf ihren Flächen Naturschutzmaßnahmen, die sich eng an den Lebensraumansprüchen der Arten orientieren.
Projekt „Förderung der FFH-Arten Gelbbauchunke, Europäischer Laubfrosch und Nördlicher Kammmolch“
Die Wildtierland Hainich gGmbH führt von Oktober 2024 bis Mai 2027 nicht nur die Erhaltungszucht und Wiederansiedlung der Gelbbauchunke fort, sondern setzt auch Habitatmaßnahmen für die drei Zielarten um. Mit dem Projekt investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete.